ALA 03.11.2022

„Ohne zu erröten“

Die Luxemburger Alzheimer Vereinigung beschreibt ihren Prozess der Entwicklung einer professionellen Haltung der Toleranz durch das Anerkennen sexueller Bedürfnisse von Menschen mit Demenz. Diese Präsentation wurde im Rahmen der Alzheimer Europe Conference 2022 vorgestellt, die in Bukarest stattfannt.

Um die Mentalitäten in Bezug auf das Bedürfnis nach körperlicher Intimität und Sexualität von Menschen mit Demenz weiterzuentwickeln, hat die Luxemburger Alzheimer Vereinigung 2015 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen.

Die primäre Mission war es, das Tabu „Sexualität und Demenz“ zu brechen und das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass das Bedürfnis nach Intimität und Sexualität ein menschliches Grundbedürfnis ist.

Ziel der Vereinigung ist es, eine professionelle Offenheit im Umgang mit diesem Thema zu etablieren, Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sowie Mitarbeiter zu unterstützen und Informationen und Schulungen anzubieten.

• Nach sieben Jahren „unerröteter“ Auseinandersetzung mit Sexualität und Demenz setzte die ala mehrere Fördermaßnahmen erfolgreich um:

• Themenwoche „Beziehung und Demenz“ für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen

• Beratungsstelle für Fallbesprechung, spezifische Schulungen und Workshops für Mitarbeiter

• Charta „Sexualität und Demenz“

• Pflegestandard „Nutzung erotischer Medien im Wohn- und Pflegeheim der ala“

• „Sexuality Assessment Tool“ zur Bewertung der Entwicklung und Haltung der Vereinigung

Präsentation des Projekts in der Öffentlichkeit, um weitere nationale und internationale Initiativen zur Anerkennung der Sexualität von Menschen mit Demenz zu fördern

Zusammenfassend kann der offene Umgang mit sexuellen Bedürfnissen von Menschen mit Demenz eine Herausforderung sein – sei es für Angehörige, Pflegekräfte oder die Gesellschaft.

Die Luxemburger Alzheimer Vereinigung hat im Rahmen ihrer professionellen Einstellung zum Thema „Sexualität und Demenz“ eine wichtige Leitlinie geschaffen, die das Menschenrecht auf Sexualität für Menschen mit Demenz wahrt und eine tolerante und umfassende Einstellung der Menschen im Allgemeinen ermöglicht.