Formen der Demenz

Insgesamt gibt es über 50 verschiedene Formen der Demenz

Durch die stetige Forschung wird diese Zahl noch weiter ansteigen. Man unterscheidet grob zwischen primären und sekundären Formen der Demenz.

Primäre Demenzformen

Primären Demenzformen liegen eigenständige Erkrankungen des Gehirns zugrunde. Sie gelten als stetig fortschreitend und unheilbar. Zu den primären Demenzen gehören neurodegenerative Formen, vaskuläre Formen und die Mischformen.

1. Neurodegenerative Demenzen

Bei neurodegenerativen Demenzformen verkümmern die Nervenzellen des Gehirns ohne ersichtliche äußere Einflüsse. Die Demenz vom Typ Alzheimer ist sowohl die häufigste neurodegenerative Demenzform als auch die häufigste Demenzform überhaupt. Alzheimer-Demenzen machen 60% aller Demenzen aus. Weitere häufige neurodegenerative Demenzformen sind die Lewy-Body-Demenz und die frontotemporale Demenz.

Alzheimer-Demenz

Ursache

Ursache der Alzheimer-Demenz sind krankhafte Eiweißablagerungen innerhalb und zwischen den Nervenzellen des Gehirns. Dies führt zu einer Störung der Kommunikation der Nervenzellen, zu ihrem Absterben und zu einer Abnahme des Gehirnvolumens.

Beginn

Die Alzheimer-Demenz tritt meist nach dem 65. Lebensjahr auf. Sie beginnt schleichend und schreitet langsam voran.

Besondere Symptome

Beeinträchtigungen der Merkfähigkeit
Beeinträchtigungen der Sprache
Beeinträchtigungen des Erkennens

Lewy-Body-Demenz

Ursache

Ähnlich wie bei der Alzheimer-Demenz kommt es auch auch bei der Lewy-Body-Demenz zu Schädigungen des Gehirns durch schädliche Eiweißablagerungen. Bei den Ablagerungen handelt es sich hier um die sogenannten Lewy-Körperchen.

Beginn

Auch die Lewy-Body-Demenz beginnt meist erst im höheren Lebensalter.

Besondere Symptome

Schwankungen der Aufmerksamkeit und der kognitiven Leistungen
Zeitweilige Bewusstlosigkeit und wiederholte Stürze
Visuelle Halluzinationen
Parkinsonähnliche Störungen

Frontotemporale Demenz

Ursache

Die frontotemporale Demenz ist auf eine Degeneration bestimmter Hirnregionen – nämlich des Frontal- und des Temporallappens – zurückzuführen.

Beginn

Meist beginnt die frontotemporale Demenz bereits vor dem 65. Lebensjahr.

Besondere Symptome

Persönlichkeitsveränderungen
Störungen der Sprache, der Bewegungen und des Essverhaltens
ständiges Wiederholen von Bewegungen und Handlungen

2. Vaskuläre Demenzen

Bei ca. 20% aller Demenzen handelt es sich um vaskuläre Demenzen. Die Nervenzellen nehmen Schaden durch Durchblutungsstörungen in den Hirngefäßen, wovon die Betroffenen irreversible Gehirnschäden davontragen. Aufgrund dessen ist die vaskuläre Demenz nicht heilbar.

Ursache

Vaskulären Demenzen liegen Gefäßveränderungen im Gehirn zugrunde. Durch diese Veränderungen kommt es zu Durchblutungsstörungen und Infarkten in den betroffenen Hirnbereichen. Dies führt wiederum zum Absterben der hier vorhandenen Zellen. Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen das Risiko an einer vaskulären Demenz zu erkranken.

Beginn

Vaskuläre Demenzen beginnen meist im höheren Alter und plötzlich.

Besondere Symptome

Stufenweise Verschlechterung und Schwankungen der Symptome
Emotionale Instabilität
Lähmungserscheinungen, Gangstörungen und Sprechstörungen können auftreten

3. Mischformen

Mischformen aus neurodegenerativen und vaskulären Demenzen sind besonders im höheren Alter sehr häufig.

Sekundäre Demenzformen

Bei ca. 10% aller Demenzen handelt es sich um reversible sekundäre Demenzformen. Sie entstehen als Folge anderer Erkrankungen und sind heilbar. Unter anderem können Vergiftungen, Dehydrierung, Schilddrüsenunterfunktion, Vitamin-B12-Mangel, Depressionen und Hirntumore Ursachen reversibler sekundärer Demenzen sein. Auch chronischer Alkoholismus kann zu diesen sekundären Demenzsymptomen führen. Man spricht dann vom sogenannten Korsakow-Syndrom.

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